Einen spannenden Verlauf nahm der Flug unseres Wetterballons, der am vergangenen Freitag vom Gelände unseres Gymnasiums aus startete. Nach einem Bilderbuchstart bei schönstem Wetter und begleitet vom Applaus zahlreicher Schüler und Schülerinnen machte sich der Wetterballon auf zu seinem Weg in Richtung Stratosphäre. Bei einer voraussichtlichen maximalen Höhe von ca. 30 km sollte der Ballon platzen und die Messsonden an einem Fallschirm sicher zur Erde zurückkehren – laut Berechnung irgendwo zwischen Gütersloh, Bielefeld und Detmold.
Für die Initiatoren der örtlichen Amateurfunkgruppe um Josef Sommer, unterstützt durch die Bürgerstiftung Meschede, war es bereits der dritte erfolgreiche Start. Zum zweiten Mal waren Schüler unserer Schule direkt mit Instrumenten beteiligt. Die Kapsel der Schüler, die als letzte von drei Kapseln an einem ca. 10 m langen Seil unter dem Ballon befestigt wurde, war mit einem kleinen Mikrocontroller und mehreren Sensoren ausgestattet. Ziel der Schüler war es, Informationen über Umweltdaten wie Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit und UV-Strahlung zu bekommen und diese anschließend entsprechend auszuwerten – für die Schüler ein echtes wissenschaftliches Projekt. In den Kapseln der Amateurfunker befanden sich neben Messsensoren auch noch eine Kamera sowie ein Funksender und - wichtig für das Wiederauffinden der Sonden - ein GPS-Tracker.
Nach insgesamt zweieinhalb Stunden Flugzeit lieferte der GPS-Tracker per SMS die Koordinaten des Landeorts: er befand sich mitten im Truppenübungsplatz Sennelager nördlich von Paderborn. Ein erster Schreck für alle Beteiligten! Zwar war die dortige Standortverwaltung sehr hilfsbereit und fuhr die Amateurfunker mit einem Geländewagen zu den angegebenen Koordinaten, jedoch stellte sich dort heraus, dass die drei Sonden sich mit ihrem Seil in ca. 20 m Höhe in einer Fichte verfangen hatten – unerreichbar für unsere Bergungsgruppe, die so unverrichteter Dinge wieder heimfahren musste. Auch bei unseren Schülern war die Enttäuschung groß.
Am Dienstag Abend dann die frohe Nachricht: dank eines professionellen Baumkletterers konnten die drei Sonden sowie der Fallschirm geborgen werden. Nun warten wir alle gespannt auf die Auswertung der Daten sowie auf die spektakulären Videoaufnahmen.
Unser Dank gilt der Bürgerstiftung Meschede, den örtlichen Amateurfunkern, dem Förderverein des Gymnasiums der Stadt Meschede sowie allen anderen Sponsoren, die dieses Projekt und die Beteiligung der Schüler ermöglicht haben.