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Wer sich im Dschungel der digitalen Welten und der neuen Medien zu Recht finden möchte, dem stellen sich immer wieder aufs Neue große Herausforderungen.

Zwar bietet das Netz stets auch spannende und inspirierende Inhalte oder lädt auf neue Weisen zur Vernetzung miteinander ein, doch bergen diese Entwicklungen - gerade auch für junge Menschen - ständig neue Gefahren.

Über 150 Schülerinnen und Schüler der Jgst. 6 und 7 des Gymnasiums der Stadt Meschede nahmen deshalb in den vergangenen Wochen am Projekt „Social Network Training“ teil. „Der Trend, sich im Internet auf unterschiedlichste Weise zu präsentieren, greift insbesondere bei den Jüngsten immer stärker um sich“, erklärt Johannes Feser, Büroleiter des Schmallenberger Ensible e.V., die aktuelle Situation. „Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, jungen Menschen in aller Deutlichkeit zu erklären, was es für sie bedeuten kann, wenn sie sich mit privaten Bildern, kritischen Videos oder anderen persönlichen Daten im Internet zeigen“, erklärt Feser die Inhalte des Projektes.

Auch die gezielte Irreführung von Kindern und Jugendlichen im Internet haben die Projektverantwortlichen gemeinsam mit den beiden Medienbeauftragen des Gymnasiums, Carolin Jaschke und Christian Wendt, streng ins Visier genommen. „Kettenbriefe, dubiose Umfragen und irreführende Werbeanzeigen gehören bei uns zu den Inhalten, die im Rahmen unserer Medienarbeit behandelt werden“, so Christian Wendt vom Gymnasium der Stadt Meschede. „Weitere wichtige Themenfelder sind soziale Netzwerke wie WhatsApp, Instagram, YouTube & Co, denn auch kritische Formen des Umgangs miteinander sind eine häufige Quelle ernsthafter Probleme unter den Jugendlichen“, schildert Carolin Jaschke. Gemeinsam mit den eigens als Medienscouts ausgebildeten Schüler/-innen des Gymnasiums arbeiten Lehrkräfte deshalb mit dem Ensible e.V. daran, das Klima in den Klassen so zu gestalten, dass keiner aktiv ausgegrenzt wird. „Wir wollen keine schweigenden Mehrheiten in der Klasse haben, die es einfach hinnehmen, wenn Einzelne ausfallend gegenüber anderen werden. Zu den Werten, die an unserer Schule erfolgreich vermittelt werden, gehört, dass man sich einmischen sollte, wenn man etwas nicht in Ordnung findet.“ Das Stichwort lautet hier: Digitale Zivilcourage. Denn wer im Internet gemobbt wird, fühlt sich oft mutterseelenallein. Dann ist es wichtig, dass sich andere ein Herz fassen und sich einbringen. „Dabei ist es aber wichtig, dass sich die Jugendlichen als Gemeinschaft verstehen und nicht auf eigene Faust handeln“, ergänzt Johannes Feser. „Die Teilnehmenden des Projektes haben die gemeinschaftliche Wirkungsweise von Zivilcourage im Rahmen von einprägsamen Experimenten erlebt, damit sie wissen, wie sie zusammen in Zukunft auf negative Vorkommnisse reagieren können.“ Neben den Jugendlichen richtet sich die medien-pädagogische Arbeit der Schule auch an die Eltern. So sollen Hilfestellungen gegeben werden, wie mit bestimmten Herausforderungen im Zusammenhang mit den digitalen Welten umgegangen werden kann.

Auch der Elternabend zur Thematik, auf welchem zum Beispiel diskutiert wurde, ob die Marktmacht digitaler Plattformen überhaupt gebrochen werden kann, war sehr gut besucht.

Bedanken möchte sich das Gymnasium für die finanzielle Unterstützung von Volksbank, Sparkasse und Firma Ramspott in diesem und im letzten Schuljahr.

In nächster Zeit planen die Schüler-Medienscouts zum Beispiel einen WhatsApp-Workshop für die gesamte Jgst. 5 und zum Ende des Schuljahres soll sich die Jgst. 6 im Rahmen eines Workshops genauer mit der Videoplattform „YouTube“ auseinandersetzen.